Die Hausbesetzerszene in Westdeutschland ist insbesondere Ende der 1970er und in den 1980er Jahren sehr aktiv. Hausbesetzungen gelten als politischer Protestakt. In diesem Fall als Protest gegen den Verfall und Abriss von Wohnungen und die daraus resultierende Wohnungsknappheit. Statt den Abriss, fordern die Hausbesetzer die Sanierung der Wohnungen.

In West-Berlin wird das Problem als besonders extrem empfunden, was möglicherweise eine Folge der Insellage ist. In der mauerumschlossenen Stadt können sich Probleme nicht auf andere Regionen ausweiten. Vor allem der Berliner Bezirk Kreuzberg ist sehr betroffen. Im Juni 1981 sind 165 Häuser besetzt. Weit über 10.000 Häuser stehen leer.

Hausbesetzter fühlen sich ungehört. Sie kritisieren, dass es oft leere Versprechungen bezüglich der Wohnungssanierungen gibt und die Wohnungen im Endeffekt doch abgerissen werden. Aktionen außerhalb der Legalität, wie die Instandbesetzung der Gebäude oder das Ausarten von Demonstrationen in Krawalle, ist ihre Strategie gehört zu werden.

Video-Angaben:

Zeitraum: 1981
Auflösung: SD
Seitenverhältnis: 4:3
Originalton: ja
Farbe: ja
Quelle: rbb – aus \“Geschlossene Landschaft, Zwanzig Jahre nach dem Mauerbau in Berlin\“, 13.08.1981