Am 13. August 1961 beginnt der Mauerbau. Die Teilung zwischen Ost und West schockiert die Berliner und die westliche Welt. Die Bevölkerung kann es nicht fassen: Stacheldraht und Barrikaden zerschneiden die Stadt und trennen Familien. Die erschütterte Reaktion des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt: „Mitten durch Berlin wird die Sperrwand eines Konzentrationslagers gezogen“, sagt er wörtlich. In der Woche vor dem Mauerbau war die Zahl der Flüchtlinge sprunghaft angestiegen. Im Juli 1961 wurden 30.415 Anträge auf Notaufnahme registriert. Allein zu Ostern hatten sich 4.000 Menschen im Notaufnahmelager Marienfelde gemeldet – der ersten Anlaufstation für diejenigen, die keine Verwandten im Westen hatten. Diesem Exodus ihrer Bürger wollte die DDR-Führung nicht länger zusehen. Die West-Alliierten reagieren zunächst nicht auf die Abriegelung. Ihre Rechte sind nicht angetastet.